Valence: Das Tor zur Provence

15.01.2025
"Die Provence ist ein Fest der Sinne - ein Ort, an dem Licht, Duft und Geschmack in Harmonie verschmelzen." (Peter Mayle)

Als wir in Valence ankamen, war uns sofort klar, warum die Stadt als "Tor zur Provence" bekannt ist. Die warmen Farben der Häuser, die lebhafte Atmosphäre und der Duft von Lavendel, Gewürzen und frischem Brot, der aus den kleinen Gassen strömte, ließen uns den Übergang in den mediterranen Teil Frankreichs spüren.

Unser erster Stopp war die Altstadt, deren Herzstück die Kathedrale Saint-Apollinaire bildet. Diese romanische Kirche mit ihrer schlichten Eleganz beeindruckte uns mit ihrer langen Geschichte, die bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht. Im Inneren fanden wir Momente der Stille, umgeben von beeindruckenden Säulen und zarten Fresken, die trotz ihres Alters nichts von ihrer Schönheit verloren haben. Besonders spannend fanden wir die Geschichten, die uns ein freundlicher Einheimischer über die Kathedrale erzählte – von ihrer Rolle als Pilgerstation bis zu den kleinen Restaurierungsarbeiten, die bis heute stattfinden.

Von der Altstadt führte uns unser Weg entlang der Rhône-Ufer, die perfekt für einen ausgedehnten Spaziergang sind. Die breiten Wege und das sanfte Plätschern des Flusses schufen eine entspannte Atmosphäre, und immer wieder boten sich uns Blicke auf die umliegenden Hügel, die uns bereits einen Vorgeschmack auf die provenzalische Landschaft gaben. Besonders romantisch wurde es am Abend, wenn die Sonne den Fluss in goldene Farben tauchte – ein Moment, der uns in Erinnerung bleiben wird.

Ein Highlight unseres Besuchs war der Park Jouvet, eine grüne Oase mitten in der Stadt. Der weitläufige Park mit seinen gepflegten Rasenflächen, kleinen Brunnen und schattigen Plätzen war der ideale Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Hier beobachteten wir Kinder beim Spielen, Einheimische bei ihren Picknicks und sogar einige Musiker, die spontan ein kleines Konzert gaben. Der Park ist ein Ort, der die Lebensfreude Valences widerspiegelt.

Natürlich durfte auch ein Besuch der lokalen Märkte nicht fehlen. Der Markt von Valence, mit seinen bunten Ständen und dem verlockenden Duft nach frischem Obst, Kräutern und Käse, war ein Fest für die Sinne. Besonders begeistert waren wir von den Oliven und dem regionalen Nougat, das wir uns als kleine Wegzehrung gönnten.

Was uns an Valence besonders positiv auffiel, war die regionale Küche. In einem kleinen Bistro probierten wir Raviole du Dauphiné, eine lokale Spezialität, die uns mit ihrer cremigen Füllung aus Käse und Kräutern überraschte. Dazu gab es ein Glas Crozes-Hermitage, einen kräftigen Rotwein aus der Region, der perfekt zum Essen passte.

Trotz der vielen schönen Eindrücke gab es auch einige Momente, die uns weniger gefielen. Die Stadt ist recht geschäftig, und an manchen Stellen, besonders in der Nähe der größeren Verkehrsadern, war es uns zu laut und hektisch. Außerdem fiel uns auf, dass einige Ecken der Altstadt etwas in die Jahre gekommen sind und eine Renovierung vertragen könnten. Dennoch minderten diese Punkte unseren positiven Gesamteindruck nur wenig.

Valence ist ein Ort, der sich ideal als Zwischenstopp eignet, um sich auf den weiteren Weg in die Provence einzustimmen. Es ist eine Stadt, die mit ihrer Mischung aus Geschichte, Natur und kulinarischen Genüssen überzeugt – perfekt für Reisende, die das authentische Frankreich erleben möchten.