Parc Naturel Régional des Bauges

15.01.2025
"Die Natur wird nicht überlistet. Sie duldet keine Täuschung und gibt uns nur zurück, was wir bereit sind, ihr zu geben." (Henry David Thoreau)

Der Parc Naturel Régional des Bauges ist ein wahrer Schatz für all jene, die Ruhe, Ursprünglichkeit und unberührte Natur suchen. Eingebettet zwischen dem Lac d'Annecy und Chambéry, scheint diese Region der Zeit zu trotzen und lädt mit ihren grünen Wäldern, saftigen Almen und charmanten Dörfern dazu ein, tief durchzuatmen und den Alltag hinter sich zu lassen.

Unsere erste Wanderung führte uns auf die Pointe de la Galoppaz, einen der beliebtesten Gipfel der Region. Der Weg windet sich durch stille Wälder und weite Wiesen, und obwohl der Aufstieg stellenweise steil war, wurden wir durch die Abgeschiedenheit und das leise Rauschen der Natur belohnt. Oben angekommen, erwartete uns ein Panoramablick, der seinesgleichen sucht: die Gipfel der Alpen auf der einen Seite und das Tal der Bauges auf der anderen. Wir blieben lange oben, genossen unser mitgebrachtes Picknick und ließen den Blick über die Landschaft schweifen.

Ein weiteres Highlight war der Besuch des Roc des Boeufs, der uns mit einem anspruchsvolleren, aber ebenso lohnenswerten Aufstieg lockte. Hier fühlten wir uns besonders mit der Landschaft verbunden – steile Felswände, kleine Bäche und das Gefühl, ganz allein in der Natur zu sein.

Abseits der Wanderwege entdeckten wir die kleinen, charmanten Dörfer der Region, allen voran Lescheraines. Hier fühlten wir uns sofort willkommen. Die Einheimischen sind herzlich und nehmen sich gerne Zeit, um von ihrem Leben in dieser abgeschiedenen Region zu erzählen. Besonders faszinierend war ein Besuch bei einem lokalen Käseproduzenten. Der Reblochon, ein cremiger, aromatischer Käse, ist hier mehr als nur ein Produkt – er ist ein Stück Kultur. Direkt im Betrieb erfuhren wir, wie der Käse hergestellt wird, und durften ihn anschließend in Kombination mit frischem Bauernbrot und Apfelwein probieren.

Neben den vielen positiven Eindrücken gab es jedoch auch Momente, die uns ins Grübeln brachten. Die Abgeschiedenheit der Region, die wir so sehr schätzten, brachte auch einige Herausforderungen mit sich: Einkäufe oder Tankstellen sind rar gesät, und ohne gute Planung kann es schnell schwierig werden, alle Bedürfnisse abzudecken. Auch die Beschilderung der Wanderwege ließ an manchen Stellen zu wünschen übrig, und wir mussten einmal auf unsere Karte zurückgreifen, um den richtigen Weg zu finden.

Dennoch überwogen die positiven Aspekte bei Weitem. Besonders beeindruckt hat uns die Nachhaltigkeit der Region: Die Menschen hier leben im Einklang mit der Natur, und es wird großer Wert darauf gelegt, diese unberührte Schönheit zu bewahren.

Zum Abschluss unseres Besuchs gönnten wir uns eine Radfahrt entlang der kleinen, kurvenreichen Straßen der Bauges. Die sanften Hügel und malerischen Ausblicke machten jede Anstrengung wett. Zurückblickend war der Parc Naturel Régional des Bauges ein Ort, der uns inspiriert hat – nicht nur durch seine Schönheit, sondern auch durch die stille Botschaft, die er vermittelt: sich Zeit zu nehmen, achtsam zu sein und die Verbindung zur Natur zu bewahren.