Lidköpping, Kinnekulle und Lackö

20.08.2022
"Lidköping is a town where tradition meets modernity, surrounded by the serene beauty of Lake Vänern. Vänern is like a living heart in Sweden. It connects people and nature in a unique way." (unbekannt)

Direkt nach dem Frühstück fuhren wir von Lidköpping zum Naturreservat Hindens Rev. Dies ist eine einzigartige Landzunge, die mehr als 5 km in den Vänernsee hineinragt. Vor allem ihre Entstehungsgeschichte und die Breite schien interessant zu sein. So entstand sie vor 10.000 Jahren am Ende der Eiszeit und markiert einen Ort, an dem die Gletscher während der Abschmelzphase für 60 Jahre zum Stillstand gekommen waren. Diese Endmoräne erstrickt sich in weitem Bogen von der Südspitze Norwegens ins Dalsland, versinkt am Nordufer des Vänern im See und steigt als besagte Landzunge Hindens Rev am Ostufer wieder an Land. Wir erwarteten einen schmalen kaum bewachsenen steinigen Weg, der immer weiter in den See hineinführte und an dessen Ende in alle Richtungen bis zum Horizont nur noch Süßwasser zu sehen sei. Nun ja, letzteres traf zu. Der Weg war immer wieder steinig, doch das vorgestellte Plätschern des Wassers rechts und links vom Weg war kaum erkennbar, denn eine dichte Vegetation verbarg oftmals den Blick auf das kühle Nass. So schlängelte sich der Weg in weiten Strecken durch das Unterholz und das gerade Faszinierende, also der schmale Landstreifen war so nicht zu erkennen. Dennoch lohnt sich der Weg bis zur Spitze, denn am Ende sind große Steine und ein interessanter Ausblick zu genießen. Zumindest in drei Richtungen fühlt man sich so, als wenn man mitten auf dem See steht.

Anschließend ging es an einen Badestrand direkt vor der Landzunge, wo bei bestem Wetter in Süßwasser am Sandstrand gelegen und gegrillt wurde. Das war für uns wirklich faszinierend: Es fühlte sich an wie ein Badetag am Meeresstrand, aber das Wasser war halt nicht salzig. Wir haben diese Zeit und diesen Fakt sehr genossen. Auch das typische klebrige Gefühl stellte sich nach dem Baden nicht ein. Nach der Erholung ging es aber direkt zum nächsten Reiseziel, dem gut ausgeschilderten Schloss von Läckö. Dieses liegt wunderschön ebenfalls auf einer Landzunge. Es ist ein herrschaftlicher Anblick. Leider konnten wir es nicht näher besichtigen, weil am selben Tag ein Konzert stattfinden sollte. Wir konnten es daher nur von außen betrachten und uns nur bis zum umzäunten Gelände nähern. Solche Veranstaltungen wie Konzerte oder dergleichen finden aber immer wieder zu dieser Zeit auf dem Schloss bzw. vor dem Schloss statt.

Wir verließen nun die zweitgrößte Insel des Vänern, namens Kållandsö, und fuhren nach Kinnekulle. Eigentlich wollten wir auf diesem Plateauberg wandern gehen bzw. zumindest den Aussichtsturm besteigen. So war der Plan über den nördlichen Abschnitt des Kinnekulleleden, einem eigentlich 45 km langen Pfad, der den gesamten Kinnekulle umrundet, durch dunkle Fichtenwälder, lichte Eichenhaine, wogende Wiese und blumenreiche Heidegebiete zum Gipfel und zum dortigen Aussichtspunkt zu gelangen. Durch unsere spontane Badesession hätte diese Wanderung aber viel zu lang gedauert. Der Tag hat einfach viel zu wenige Stunden! Und auch der zweite Plan wurde zu Nichte gemacht, weil eine Schranke den Zufahrtsweg zum Aussichtsturm versperrte. Naja, aber sei es drum: Wir wussten, dass wir bisher schöne Landschaften gesehen haben und noch weitere aussichtsreiche Wanderungen auf dem Plan haben. Also fuhren wir gleich weiter nach Mariestad, wo wir die Nacht verbringen wollten.

Auf dem Weg nach Mariestad begegneten wir einer Damwildherde mit zwei kapitalen Männchen, die einfach so neben einer Fabrik saftiges Grün vernaschten. Auch sowas haben wir in Deutschland noch nicht gesehen. Mariestad wurde im Internet als "die Perle am Vänern-See" beschrieben als waren unsere Erwartungen entsprechend hoch. Doch, was sollen wir sagen, wir sind keine Fans der urbanen Schweden-Architektur. Die schönen roten oder auch gelben Holzhäuser auf dem Land sprechen uns an und auch in den Städten sind diese vereinzelt zu finden, aber oftmals werden die Städte durch Betonbauten dominiert. Schöne Grünflächen und Parks sind aber überall zu finden und mildern unseren Eindruck etwas. Von Mariestad kann man Ausflugsfahrten auf Inseln des Vänern buchen. Hier lohnt sich ein Blick auf die Abfahrtszeiten, da diese Schiffe oft nur einmal am Tag abfahren. Als Planung ist in dieser Hinsicht alles, Spontanität führt oft, was das angeht, zu langen Gesichtern. Mit eben diesen gingen wir ins Bett...


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