Der Söderåsens Nationalpark – schwindelnde Höhen

18.08.2022

"Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen." (Johann Wolfgang von Goethe)

"Schwindelnde Höhen" - so stand es auf dem Flyer. Vielleicht liegt es daran, dass wir mit dem Harz vor der Haustür und den kalifornischen Nationalparks im Gedächtnis andere Assoziationen mit "schwindelnden Höhen" hatten, aber weder empfanden wir die Geografie in dem Nationalpark als sonderlich hoch, noch wurde uns schwindelig. Dennoch ist dieser Nationalpark, der Laubwälder, Geröllhänge, strömende Gewässer und eine reiche Pflanzen- und Tierwelt zu bieten hat, einen Ausflug wert. Edellaubwälder, tief eingeschnittene Spaltentäler, romantische Flussläufe, gewaltige Erdsturzhänge und eine üppig blühende Flora - zumindest wenn man zur richtigen Jahreszeit da ist - kennzeichnen den Nationalpark. Vor allem in den Flusstälern trifft man auf Zeugen ungeheurer Naturkräfte, die zur Entstehung dieser Landschaft beigetragen haben. Und genau hier wollten wir entlang wandern. Doch der Tag begann mit kräftigen Regenschauern, die in der Folge immer wieder kehrten. Gerade an diesem Tag wurde uns klar, was schwedisches Wechselwetter bedeutete. Sonnige Abschnitte wechselten stets mit starken Regenergüssen. Entsprechend wenig Bildmaterial blieb uns vom heutigen Tag. Dennoch hielt die Wanderung einige interessante Abschnitte parat. Vom Besucherzentrum Skäralid wanderten wir auf den gut ausgeschilderten blauen Pfad entlang, der uns über Holzbohlen am Skärdammen-See vorbeiführte. Links schlängelte sich ein romantischer Bachlauf entlang, rechte Hand ragte ein riesiger Geröllhang empor. Das waren schon beeindruckende Ansichten. Gerade der Bach namens Skäralidsdalen plätscherte in einem verzauberten Talboden umgeben von hohen Klippen und mächtigen Geröll so vor sich hin. Mit der Zeit wurden die Holzbohlen immer weniger und erst wechselten sie sich mit Waldboden ab, dann wurde der Untergrund komplett felsig und wir fragten uns zeitweise: Wo ist eigentlich hier ein "Weg" bzw. muss das so? Wir waren so auf den felsigen und steinigen Untergrund fixiert, dass uns glatt der Aufstieg zum Kopparhatten entgang und damit eine Aussucht über das 90 m tiefe Tal Skäralidsdalen. Es ging dann steil bergauf und wir kamen auf eine Lichtung namens Liagården, auf der man zelten und rasten konnte. Von hier ging es an der Abbruchkante entlang in den Wald hinein und schließlich zurück zum Ausgangspunkt. Wir passierten dabei den Aussichtspunkt Lierna, bei der man die Aussicht über Korsskär hat, wo drei Täler aufeinander treffen. Hjortsprånget war das nächste Highlight. Dies war ein schmaler Felsvorsprung, der aus dem tiefen Felsschacht hervorsteht. Bereits während der Steinzeit wurde hier Jagd auf Hirsche gemacht. Eigentlich wollten wir aber ab Liagarden den weißen Verbindungsweg nutzen, um auf die grüne Route zu kommen, um dort die Hårnäs-Seen anzusteuern, weil dort ein Badeplatz vorhanden war. Das beschriebene Wetter und die Tatsache, dass wir mit Welpen, der wahlweise getragen oder im Rucksack transportiert wurde, unterwegs waren, ließ uns aber vom Plan abkommen. Bereut haben wir es auf keinen Fall.

Anschließend nutzten wir das dann am Ende des Tages durchweg hässliche Wetter dazu Richtung Göteborg zu fahren. Die Orte auf den Weg dahin sind bestimmt für viele sehenswert, uns interessierten sie aber weniger. Wir hielten nur noch einmal nördlich von Båstad am Skummeslövsstrand, weil wir hier bis ans Meer mit dem Auto heranfahren konnten. Der Strand erlaubt also das Befahren mit dem Wohnmobil und dem Pkw und ermöglicht so von der Trittstufe unseres Campers direkt ins Meer zu springen.


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