Cayenne - Die Hauptstadt der Überseekolonie
"Reisen ist tödlich für Vorurteile, Engstirnigkeit und Kleingeistigkeit." (Mark Twain)
Diese Worte begleiteten uns auf unseren ersten beiden Tagen in Cayenne, als wir mit unserem Camper in das pulsierende Herz Französisch-Guayanas eintraten. Schon bei der Ankunft spürten wir die lebendige Mischung aus karibischem Flair und französischem Charme. Der erste Eindruck der Stadt – geprägt von bunten Märkten, historischen Fassaden und einer Atmosphäre, die zugleich entspannt und energiegeladen war – ließ uns sofort in den Bann ziehen.
Unsere Erkundungstour begann auf den lokalen Märkten, wo der Duft von exotischen Früchten und Gewürzen in der Luft lag. Wir ließen uns von den freundlichen Einheimischen in das geschäftige Treiben hineinziehen und waren beeindruckt von der Vielfalt an regionalen Produkten. Diese authentische Marktkultur, so anders als in vielen europäischen Städten, war ein erfrischender Auftakt, wenngleich es manchmal drängte und laut war – ein kleiner Makel, der jedoch schnell von der Faszination übertroffen wurde.
Besonders eindrucksvoll war die koloniale Architektur, die in den Straßen von Cayenne zu finden ist. Ein absolutes Highlight war für uns das Fort Cépérou, das hoch über der Stadt thront und nicht nur einen beeindruckenden Blick über das urbane Treiben, sondern auch spannende Geschichten aus der Vergangenheit erzählt. Der Besuch des Forts vermittelte uns ein Gefühl von Abenteuer und Nostalgie, wenngleich der Zugang zu einigen Teilen des Geländes etwas verwinkelt war und die Beschilderung zu wünschen übrig ließ.
Den Nachmittag verbrachten wir im botanischen Garten von Cayenne. Hier konnten wir uns in einer üppigen Oase tropischer Pflanzen entspannen. Die Vielfalt und Schönheit der Flora – von leuchtenden Orchideen bis zu majestätischen Palmen – regte unsere Sinne an und bot einen willkommenen Kontrast zur Hektik der Märkte. Dennoch mussten wir auch feststellen, dass einige Bereiche des Gartens ein wenig vernachlässigt wirkten, was den Gesamteindruck etwas trübte.
Ein weiteres Highlight war unser abendlicher Spaziergang entlang der Strandpromenade von Montjoly. Das Rauschen der Wellen, die sanfte Brise und der goldene Schein des Sonnenuntergangs verliehen dem Moment eine fast magische Qualität. Hier konnten wir unsere Eindrücke des Tages in aller Ruhe Revue passieren lassen. Die Promenade bot zahlreiche kleine Cafés und Stände, an denen wir lokale Spezialitäten probierten – ein Genuss, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Zusammenfassend waren die ersten zwei Tage in Cayenne ein intensives Erlebnis, das uns mit einer Fülle von Eindrücken und Emotionen zurückließ. Die Mischung aus Kultur, Geschichte und Natur hat uns tief berührt, auch wenn wir manchmal mit kleinen Unzulänglichkeiten konfrontiert wurden, wie etwa etwas überfüllten Märkten oder unzureichend ausgeschilderten Wegen. Dennoch überwiegen die positiven Aspekte: die Herzlichkeit der Menschen, die faszinierende Geschichte und die atemberaubende Natur, die diese Region so einzigartig macht. Wir freuen uns darauf, in den kommenden Tagen noch tiefer in das Abenteuer Französisch-Guayana einzutauchen.