Capitol Reef Nationalpark

02.05.2023
"Wilderness is not a luxury but a necessity of the human spirit." (Edward Abbey)

Unser Weg führte uns von Hanksville auf dem immer schöner werdenden Highway #24, einem Scenic Drive, zum stillen und einsamen Capitol Reef-Nationalpark, der bekannt ist für sein Slickrock-Terrain und die labyrinthartigen Canyons. Der Capitol Reef NP heißt so, weil die Felskuppeln, die gewaltig in den Himmel ragen an die Form eines Kapitols erinnern und die zerklüfteten Klippen als Barriereriff fungieren. Der Capitol Reef hat 64 km Wanderwege. Viele davon geben sensationelle Ausblicke frei. Im Zentrum befindet sich Fruita, ein Tal am Freemont River, wo im Herbst Früchte von den Streuobstwiesen gepflückt werden können. Im April – als wir da waren – waren die Bäume noch recht kahl. Aber auf den Wiesen am Fremont River, der auf die ursprünglichen Bewohner des Tals verweist, grasen in aller Ruhe und völlig ohne Scheu Rehe und Maultierhirschkühe. Ähnlich wie die Elche im Grand Canyon NP haben auch hier im Capitol Reef NP und (Achtung Spoiler!) in sämtlichen anderen Nationalparks auch die Tiere gar keine Probleme mit Menschen und lassen wahnsinnig viel Nähe zu. Leider konnten wir die Dickhornschafe nicht ausfindig machen. Sie sollen aber auch immer wieder im Tal oder an den weitläufigen Wanderwegrändern zu sehen sein.

Wir fuhren zunächst den Scenic Drive ab, der quer durch den Park verläuft und sensationelle Aus- und Einblicke bereithält. Vom Scenic Drive ausgehend gehen immer wieder Wanderungen ab. Viele von ihnen sind empfehlenswert, wir konnten allerdings nur wenige davon wirklich machen. Wir fuhren ihn zunächst komplett ab und an dessen Ende gingen wir den Capitol Gorge Trail bis zum Pioneer Register. Es gibt zwei Wanderparkplätze. Der erste befindet sich direkt am asphaltierten Scenic Drive. Zum zweiten muss man erst eine sehr staubige und holprige Sandpiste überfahren. Wir trauten uns und besonders unserem Motorhome das nicht zu und gingen stattdessen die Straße, die wohl einen Wash darstellt. Auch das ist ein sehr schönes Erlebnis. Insbesondere die hoch aufragenden Felsen, die durchlöchert sind wie ein Schweizer Käse sind ein wahnsinnig schöner und interessanter Anblick. Der Weg bzw. Wash verengt sich zusehends und ist beim Pioneer Register nur noch wenige Meter breit. Der Pioneer Register ist ein Teil der Steilwand, an dem sich die mormonischen Pioniere, die mittels dieses ausgetrockneten Flussbetts das Land "eroberten", mit ihren Namen und dem jeweiligen Datum verewigten. Die Wanderung führt bis ans Ende des Nationalparks weiter, wo noch ein altes Auto aus den Anfangsjahren des Nationalparks ein schönes Fotomotiv darstellen könnte. Man kann zudem, wenn man so konditionsstark ist und auch die dafür notwendige Zeit mitbringt zum "Golden Throne" auf- und wieder absteigen. Wir gingen wieder vom Pioneer Register zum Ausgangspunkt zurück.

Eine zweite Wanderung, die wir unternahmen, führt direkt vom Fruita Campground über den Cohab Canyon Trailhead zum Hickman Bridge Trail. Der Cohab Canyon ist schon wahnsinnig schön. Der Hickmann Bridge Trail zeigt dann aber noch einmal eine andere erstaunliche Gesteinsformation. Er führt zur gleichnamigen natürlichen Steinbrücke, die sich in einem Neben-Canyon mit riesigen weißen Sandsteinkuppeln befindet. Sie ist circa 40,5 m hoch und man geht beim Loop unter ihr durch. Zurück geht es am Rim entlang und anschließend wieder durch den Cohab Canyon hindurch.

Darüber hinaus gibt es natürlich noch viele weitere sehenswerte Wanderungen, wie beispielsweise den Cassidy Arch Trail oder dem Chimney Rock Trail. Uns reichte es aber nach den beiden Wanderungen.


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