Bengtfors und Ed
"Ein Elch im Wald ist besser als zehn in der Stadt" (schwedisches Sprichwort)
Bengtfors oder: Die Heimsuchung deutscher Wohnmobiltouristen! In Bengtfors angekommen waren wir zunächst auf dem Majberg und besuchten das dortige Freilichtmuseum, welches sehr schön gelegen war. Teils konnten die historischen Gebäude für Übernachtungen gebucht werden. Von hier aus ging eine kleinere, einfache Wanderrunde zu einem See. Es war eine Standardwanderung, die für schwedische Verhältnisse typisch aber unspektakulär war. Es stellte eher einen Abendspaziergang dar.
Wir übernachteten auf dem ortsansässigen Campingplatz und buchten ein Kanu (keine Kanutour!). Mit dem Kanu ging es raus auf dem See ... Drei Stunden schipperten wir umher und vorzugsweise an der Küste entlang. Dabei entdeckten wir einen schöneren Friedhof, der eine eigene Anlegestelle besaß, die wir auch gleich für eine kleine Rast und fürs Beine vertreten (hauptsächlich Hundebeine) nutzten. Danach entdeckten wir noch eine kleine Insel, die ein besonderes Brutgebiet für die heimische Vogelwelt darstellte. Anschließend fuhren wir wieder zurück, ließen uns aber immer wieder im ruhigen Gewässer treiben.
Der Campingplatz war schön gelegen und war auch nicht überfüllt. Der Anteil der deutschen Camper war aber enorm hoch und wir hatten das Gefühl, dass es nicht nur ein Geheimtipp für Deutsche war, sondern, dass Deutsch mehr gesprochen wurde als Schwedisch. Ein Gefühl, an das man sich in einem Urlaub im Ausland erstmal gewöhnen musste.
Nach einem gemütlichen Nachmittag ging es noch in das Restaurant bzw. Hotel ... Hier werden einem köstliche 3-, 5- oder 7-Gänge-Menüs in herrlichem herrschaftlichem Ambiente serviert. Die Zutaten stammen entweder aus der Region oder gar aus dem eigenen Anbau. Dies zahlt, aber vor allem schmeckt man auch! Ein runder Abschluss und angesichts der Tatsache, dass unser 3. Hochzeitstag genau eine Woche vorher war, noch eine schöne nachträgliche Gelegenheit diesen zu feiern.
Eins darf nicht unerwähnt bleiben: Im 20 km von Bengtfors entfernten Ed gibt es eine Elchfarm, die sogenannte Dalslands Moose Ranch. Hier wird vollmundig damit geworben, dass man die zahmen Elche berühren und streicheln könne. Vergessen wird dabei aber, dass dies erstens nur bei den Fütterungen geschieht und zweitens der Spaß 10 Euro pro Person kostet. Wir empfanden das schon als Wucher, zumal auch noch hinzukommt, dass der dazugehörige Shop horrende Preise besitzt. Die Elche sollen dann angeblich auch noch auf einem Rundwanderweg zu begutachten sein. Dieser Weg führt allerdings kaum und nur ganz am Anfang direkt am Elchgehege entlang. Danach verliert er sich im Wald und ein Blick auf das Elchgehege oder gar den Elchen bleibt dem geneigten Touristen verwehrt. Uns hat es gar nicht gefallen und wir fanden den Preis viel zu hoch.